Hamburg | © individualicious

Hamburg: Perle des Nordens

Mit über 1,7 Millionen Einwohnern ist Hamburg die zweitgrößte Stadt Deutschlands. Die Metropole am Wasser ist ein beliebtes Reiseziel und vor allem durch den größten Seehafen Deutschlands bekannt. 


Weit verbreitet ist der Mythos, in Hamburg regne es immerzu. Und so ist es keine Überraschung, als der Taxifahrer mir erzählt, die letzten fünf Sommer seien im eigentlichen Sinne nicht als Sommer zu bezeichnen gewesen. Umso erstaunlicher, dass mein zweiter Besuch in der Hansestadt erneut durch Sonnenschein und sommerliche Temperaturen glänzte. Von wegen “Schietwetter”…

Nachdem das Zimmer im The George also bezogen war, galt es das Wetter zu nutzen. Und da das The George wunderbar nahe an der Außenalster liegt, gab es zunächst in der Kajüte gleich mal eine Stärkung. Denn: die nächsten eineinhalb Stunden sollten sportlich werden. Ab auf’s Tretboot und quer über die Alster. Die ideale Gelegenheit, um die Villen am Ufer und vorbeiziehenden Yachten am Wasser zu beobachten. Der wohl idyllischste Ort an der Außenalster ist der so genannte Feenteich. Der Feenteich ist ein kleiner Ausläufer der Außenalster, am Ufer stehen inmitten großer Grünanlagen viele Altbauvillen mit Zugang zum See. Ein Ort fernab vom städtischen Trubel und für eine kleine Tretpause wie geschaffen.

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Um Hamburg an Land zu erkunden, bietet sich eine (geführte) Tour mit dem Fahrrad an. Rund zwei Stunden lang dauert das Vergnügen, welches durch die Stadtteile St. Georg, Speicherstadt, HafenCity, Neustadt, Karolinen-, Schanzen- und Gängeviertel führt und schlussendlich in St. Pauli bei den Landungsbrücken endet. Bei dieser Gelegenheit wird klar: Hamburg ist eine junge Stadt. Rund 1.8 Millionen Einwohner zählt die Hansestadt, 55.000 Studenten beleben Viertel wie die Hafencity oder das Schanzenviertel. Besonders empfehlenswert für das “alternative” Hamburg sind u.a. die Susannenstraße und Schanzenstraße sowie das Schulterblatt im Schanzenviertel. Hier reiht sich ein kleiner Laden an den nächsten, Cafés und Bars im gemütlich-einladenden Stil mischen sich darunter. Eine weitere Besonderheit ist gewiss das Gängeviertel. Der Name beruht auf die eng bebauten Wohnviertel in einigen Teilen der Alt- und Neustadt, welche lange Zeit Arbeiterfamilien ein zuhause boten. Nach der Choleraepidemie und den katastrophalen hygienischen Zuständen begann die Stadt Hamburg, die alten Gängeviertel abzureißen. Nur einige Häuser standen jahrelang leer und vergessen, nun setzt sich eine Genossenschaft für den Erhalt ein und schufen in der Hamburger Innenstadt einen Freiraum für Kunst, Kultur, Ateliers, Wohnungen und soziale Projekte. Ein Besuch des Gängeviertel lohnt sich, schnell spürt man die besondere Atmosphäre, welche hier viele zusammenschweißt.

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Nicht minder interessant ist die Speicherstadt sowie die HafenCity. Sie gilt als das derzeit größte innerstädtische Stadtentwicklungsprojekt Europas und schafft beinahe eine neue Stadt in der Stadt, die Arbeiten und Wohnen, Kultur und Freizeit, Architektur und Hafen miteinander verbindet. Die HafenCity beeindruckt durch moderne Gebäude; sowie einen interessanten Mix aus Bürogebäuden, Shops, Restaurants und Bars. Wohl bekanntestes und meist-diskutiertes Architekturprojekt in der HafenCity ist die Elbphilharmonie, ein seit 2007 in Bau befindliches Konzertbau, welches vermehrt durch die lange Bauzeit und die enormen Kosten in Verruf geraten ist.  Besucher können den Bau bei einer geführten Tour kennen lernen und einen Eindruck vom künftigen kulturellen Aushängeschild der Stadt erhalten. Übrigens: samstags findet im Unilever-Gebäude in der HafenCity der Der.Die.Sein. Markt statt. Von Mode und Schmuck über Fotografie bis hin zu Möbeln bietet dieser Designmarkt wöchentlich neue Anbieter und eine Chance auf tolle Fänge.

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Wer Hamburg von oben erblicken möchte, gönnt sich am besten eine Liftfahrt auf den Michel – das Wahrzeichen Hamburgs. In 106 Metern Höhe wartet eine Aussichtsplattform mit einem 360°-Panorama über die Stadt. Ebenso empfehlenswert ist eine Hafenrundfahrt mit einem Abstecher durch die Speicherstadt. Bei dieser Tour werden einem die Dimensionen des Hafens erst so richtig bewusst – immerhin handelt es sich hier um den zweitgrößten Hafen Europas nach Rotterdam. Tipp: Freitag und Samstag abends gibt es eine Nachtfahrt durch die Speicherstadt; tolle Bilder und Lichteindrücke inklusive.

Wer in Hamburg zu Gast ist, sollte jedoch auch die Gelegenheit nutzen und auch die umliegenden Gebiete kennenlernen. Strandgefühl kommt beispielsweise am Elbstrand oder in der Strandperle auf. Mit der Fähre geht es direkt von den Landungsbrücken zum Elbstrand, ein beliebtes Ausflugsziel vieler Einheimischer und zugleich Kiosk, der mit Getränken und kleinen Imbissen für die nötige Verpflegung sorgt.

Gleichermaßen einen Ausflug wert ist das Alte Land. Schon die Schifffahrt ins Alte Land ist ein Highlight für sich, erstmal angekommen stechen einem die urig-typischen reetgedeckten Häuschen ins Auge. Unglaublich gepflegt sieht hier alles aus; viele Häuschen liegen am Wasser, vor der Türe parkt anstelle des Autos ein kleines Boot. Das Alte Land ist ein Landstrich im Südwesten von Hamburg. Es ist Deutschlands größtes Obstanbaugebiet, umgeben von Wiesen und vielen Wasserarmen.

Von Alster und Altes Land, über Elbe und Elphilharmonie bis hin zu Speicherstadt und Schanzenviertel – Hamburg ist abwechslungsreich. Die Stadt ist jung, ständig im Wandel und lässt durch das Großtstadtflair mit Hafen keine Wünsche offen. Hamburg, du bist nicht nur Perle des Nordens, sondern wohl zugleich die schönste Stadt Deutschlands…

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