Zwischen Palmen und Bergen: Tipps für Meran und Umgebung
Wer im Südtirol-Urlaub auf das kleine bisschen Italien-Feeling nicht verzichten möchte, ist in der Region Meran und Umgebung genau richtig: Palmen in der Stadt, Weinreben am Sonnenhang und alpine Landschaften am Berg.
Mediterranes Flair in Meran, alpine Landschaften im Umland. Dazwischen Weinberge und Buschenschanken, imposante Gärten und eine stilvolle Architektur. Meran und Umgebung sind eines der schönsten Reiseziele in Südtirol – mit einer Fülle an kulinarischen, kulturellen und sportlichen Möglichkeiten. In gut 1h 45min von Innsbruck und knappe 3 Stunden ab München sind Meran und viele Ortschaften in der näheren Umgebung über die Brennerautobahn und ab Bozen weiter über die SS38 zu erreichen. Auch mit dem Zug ist die Anreise mit einem Umstieg in Bozen komfortabel möglich. Lesetipp: Visit Meran bietet eine großartige Sammlung mit Tipps und Empfehlungen für die Meraner Gegend.
Mediterranes Ambiente
MERAN
Beginnen wir die Tour durch die Region Meran und Umgebung doch einfach mitten in Meran. Mit stilvollen Bauten, gepflegten Parkanlagen und einer hübschen Altstadt mit Cafés und Läden verfügt die Kur- und Thermenstadt über ein abwechslungsreiches Angebot, das kulturell und kulinarisch so schnell keine Langeweile aufkommen lässt.
Es lohnt sich, sich einfach durch die Gassen treiben zu lassen, ein gemütliches Café anzusteuern, in den modischen Boutiquen ein Schnäppchen im Sale zu finden und vor allem einfach das Flair zu genießen.
Besonders reizvoll ist ein Spaziergang entlang der Tappeiner Promenade, die mitten im Zentrum beginnt und über die Dächer Merans führt – tolle Ausblicke über die Stadt inklusive. Über mehrere Kilometer erstreckt sich die (barrierefreie Promenade), die von unterschiedlichsten Pflanzenarten gesäumt und gleichermaßen bei Einheimischen, Touristen, Joggern und mehr beliebt ist. In den Abendstunden, wenn es ruhiger wird und die Sonne die Stadt in ein warmes Licht taucht, ist der Spaziergang übrigens besonders empfehlenswert.
Auch die Winterpromenade entlang des Passer lädt zu einem schönen Spaziergang ein, führt vorbei an der wunderschönen Wandelhalle mit Gemälden Südtiroler Künstler an den Wänden und einem monatlich stattfindenden Flohmarkt und bis zur Ponte Romano, wo es alternativ über die Sommerpromenade oder eben den Tappeinerweg wieder zurück geht. Natürlich ist auch der direkte Weg zurück in die Stadt möglich. Das Caffè Wandelhalle ist ein süßer Café-Tipp, um einen Cappuccino oder ein Glas Wein zu genießen und das bunte Treiben entlang der Promenade zu beobachten.
Bekannt ist die Altstadt von Meran natürlich auch für seine Meraner Lauben. 400 Meter erstrecken sich die charakteristischen Häuser mit zahlreichen Läden, Bars und Lokalen zwischen dem Bozner Tor und Kronplatz. Abwechselnd reihen sich moderne Handelsketten und alteingesessene Handwerksbetriebe aneinander, entsprechend trubelig ist es hier untertags und an den Wochenenden. In den Abendstunden trifft man sich unter den Lauben zum Aperitif oder Abendessen.
Den Stadtbummel erweitert man am besten direkt noch bis ins Steinachviertel, Meran ältesten Stadtteil. Verlassen und heruntergekommen wirken viele Gebäude auf den ersten Blick, die Farbe alter Schriftzüge blättern ab und viele Häuser stehen leer. Doch zugleich siedeln sich hier auch zusehends Kreative und Freischaffende an und hauchen dem Viertel neues Leben ein.
Und auch die botanischen Gärten von Schloss Trauttmansdorff zählen zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten Merans. Über 80 Gartenwelten, zwei Aussichtsplattformen, ein Palmenstrand und vieles mehr sorgen dafür, dass die Zeit bei einem Besuch wie im Flug vergeht. Tipp: In den Sommermonaten finden immer wieder Konzerte am See statt.
Für ein kleines bisschen Nostalgiefeeling lohnt ein Ausflug mit dem Einersessellift vom Zentrum hoch nach Dorf Tirol. Die Fahrt mit dem Lift kostet nur wenige Euro und ist wohl gerade deshalb eine willkommene Abwechslung zum Trubel in der Stadt, tolle Ausblicke inklusive. Denn Dorf Tirol an sich hat nicht allzu viel zu bieten, so dass es entweder auf gleichem Weg die 400 Höhenmeter wieder zurück hinab geht oder man dem kleinen Steig bis zum Tappeinerweg folgt.
Dem Wasser folgend
WAALWEGE
Bei einem Urlaub in Meran und Umgebung führt kein Weg an ihnen vorbei: die Waalwege. Einst als Wasserläufe angelegt, die die Obstanlagen der Bauern mit Wasser beliefert haben und auch heute noch ihre Funktion erfüllen, handelt es sich bei den Waalwegen zudem um landschaftlich schöne und gemütlich zu gehende Wanderwege rund um Meran.
Besonders schön ist etwa der Algunder Waalweg, der sich auf einer Länge von sechs Kilometern oberhalb von Algund erstreckt und immer wieder schöne Weitblicke über Algund hinweg bietet. Schön zu gehen ist der Waalweg das ganze Jahr über, im Herbst leuchten die Weinberge farblich jedoch besonders schön und mit etwas Glück lässt sich dann auch die Weinernte miterleben. Außerdem ist es im Herbst nicht mehr so heiß, die Wanderung ist bei angenehm warmen Temperaturen also nochmals schöner zu genießen. Das Tolle: An manchen Stellen gibt es nicht nur die Möglichkeit, Äpfel zu kaufen sondern frisch gepressten Apfelsaft direkt in Becher abzufüllen und sich so mit einem leckeren Saft zu erfrischen. Unterwegs am Algunder Waalweg darf jedenfalls eine Einkehr im Gasthof Leiter am Waal nicht fehlen – eine moderne Buschenschank mit tollem Ausblick und einladender Karte.
Und auch der Marlinger Waalweg ist landschaftlich reizvoll – er führt auf rund elf Kilometern von Lana oberhalb von Marling, Forst und Tscherms bis nach Töll und ermöglicht tolle Weitblicke ins Tal bis nach Meran und in die Berge. Stets dem Wasserlauf folgend, durch Weinberge und Obstplantagen hindurch, ist das eindrucksvolle Schloss Lebenberg die meiste Zeit zu erblicken. Ein empfehlenswerter Tipp zur Einkehr ist die Buschenschank Haidenhof oberhalb von Tscherms. Nicht nur, dass der Garten richtig gemütlich ist und dank der Lage ein tolles Panorama bietet, auch die Speisekarte kann sich sehen lassen – im Herbst lässt es sich hier hervorragend törggelen.
Etwas abgelegener hingegen liegt der Schenner Waalweg, der oberhalb von Scheena zunächst entlang von Wiesen und später durch den Wald bis zur urigen Waalerhütte führt und ebenso wie die beiden anderen Waalwege, immer wieder den Ausblick ins Tal und die gegenüberliegenden Berge freigibt.
Bergwärts
WANDERN AM VIGILJOCH
Oberhalb vom charmanten Städtchen Lana, das mit einigen Restaurants und inhabergeführten Läden zu einem Stadtbummel einlädt, liegt ein beliebtes Ausflugsziel in der Meraner Gegend. Das Vigiljoch, auf rund 1.700m Seehöhe, ist ein naturbelassenes Wandergebiet und sowohl von Einheimischen als auch Urlaubern gerne besucht. Mit der Seilbahn geht es zunächst hoch zur Bergstation, an der das vigilius mountain resort liegt. Von hier weiter mit dem Sessellift, der zum Ausgangspunkt einer gemütlichen Rundwanderung über das vigiljoch führt.
Dank präparierter Wege im Winter lädt das Gebiet das ganze Jahr über zum Wandern ein, führt entlang von Waldwegen und so manchen Aussichtspunkten vorbei an der Kirche St. Vigil bis zur Schwarzen Lacke mit dem Seespitz als Einkehrmöglichkeit. Nennenswerte Steigungen gibt es auf dem Panoramarundweg nicht, wer die Tour ausweiten möchte, lässt den Sessellift linker Hand liegen und wandert die zusätzlichen Höhenmeter zu Fuß hinauf und/oder hinab.
Open Air Film
KNOTTNKINO
Eine weitere gemütliche Wanderung beginnt zwischen den beiden Orten Hafling und Vöran auf der gegenüberliegenden Seite des Vigiljoch. Ausgehend vom Parkplatz bei der Eggerhof Hofschank sind es gerade mal zwei Kilometer bis zum Ziel der Wanderung: dem Knottnkino. Eine Filmvorführung sucht man hier vergebens, handelt es sich beim Knottnkino (Knottn = Südtirolerisch für Fels) um ein Naturschauspiel. Auf dem Felsen mit traumhaften Ausblick wurden 40 Kinosessel aus Holz und Stahl installiert, die eben einem Kino gleichen. Wer hier Platz nimmt, genießt nicht nur die warmen Sonnenstrahlen, sondern auch den Ausblick auf das Etschtal, die Texelgruppe und zahlreiche Berggipfel in der Umgebung. Ein Kino, das wahrlich keinen Film braucht.
Alternative Ausgangspunkte für die Wanderung sind entweder der Parkplatz am Gasthof Alpenrose (1h 15min Gehzeit hin und retour) oder am Gasthof Grüner Baum, von wo aus es über den Wanderweg 12a rund zwei Stunden Gehzeit hin und retour sind.
Steinmeer am Berg
STOANERNE MANDL
Eine weitere empfehlenswerte Wanderung führt in den Sarntaler Alpen hoch auf rund 2.000 Meter Höhe. Gleich mehrere Wanderrouten führen hoch zu den Stoanernen Mandl. Gemütlich ist die Wanderung vom Parkplatz Kampidell oberhalb von Jenesien, etwas länger geht man von Vöran oder Hafling. So oder so lohnt sich die landschaftlich schöne Tour zu den “Steinmännchen”, einer Anhäufung von über 100 Stoamandl, die jährlich mehr werden. Nicht nur, weil die Formation an sich ein toller Anblick ist, sondern auch, weil dank der exponierten Lage des Gipfels ein toller Rundumblick auf die Sarntaler Alpen, die Texelgruppe, die Ortler Alpen und in die Dolomiten geboten ist.
Am Rückweg lohnt sich – bei Ausgangspunkt Kampidell – eine Einkehr in der urigen Mölterer Kasern. Sie ist nicht nur schön gelegen, sondern hat auch eine tolle Speisekarte mit traditionellen Südtiroler Gerichten – und einem richtig guten Kaiserschmarrn.
Gut gebettet
UNTERKÜNFTE
Empfehlenswerte Unterkünfte gibt es in der Region Meran und Umgebung so viele, dass man beinahe jedes Wochenende hier Urlaub machen könnte, um sie alle kennen zu lernen.
Das fängt einerseits mit dem wirklich tollen vigilius mountain resort oberhalb von Lana an, wo bereits die Anreise mit der Seilbahn ein Erlebnis für sich ist. In Lana selbst gibt es mit dem 1477 Reichhalter, dem Hotel Schwarzschmied und der Villa Arnica gleich drei weitere Top-Adressen in der Region. In Meran selbst lohnt es sich, im Ottmangut Suites & Breakfast oder im Steinach Townhouse einzuchecken. Neben dem San Luis und dem Miramonti Boutique Hotel in Hafling sowie dem Hotel Villa Verde in Algund gibt es noch viele weitere Adressen – und ständig wird die Liste an empfehlenswerten, charmanten Hotels länger.
Ein klein wenig weiter von Meran gelegen, aber nicht minder empfehlenswert ist übrigens ein Aufenthalt im Hotel Belvedere in Jenesien, oberhalb von Bozen.