Zürich | © individualicious

Zürich: Ein Sommerwochenende

Am Zürichsee gelegen ist Zürich ein beliebtes Reiseziel. Vom Stadterlebnis über Shopping bis hin zu Kultur und Natur bietet Zürich vielfältige Möglichkeiten während eines Aufenthalts. 


Zürich – die Stadt am Limmat gilt als eine der lebenswertesten Städte der Welt. Mit einem beachtlichen Kultur- und Shoppingangebot, dem angrenzenden Zürichsee sowie den Bergen hat die knapp 400.000 Einwohner zählende Stadt auch allerhand zu bieten. Wer ein Wochenende in Zürich verbringt, sollte neben den klassischen Sehenswürdigkeiten vor allem den aufstrebenden Stadtteil Zürich West nicht auslassen.

Es sind vor allem die historischen Plätze, malerischen Altstadtgassen und –quartiere, Kirchen und Kunstobjekte, welche Touristen an Zürich schätzen. Und so darf bei einem Besuch ein Stadtbummel im Niederdörfli, mit zahlreichen kleinen Läden, Cafés und Restaurants ebensowenig fehlen wie ein Spaziergang in der Augustinergasse zum Lindenhof. Denn von dort offenbart sich ein beeindruckender Blick auf die Stadt: dem Limmat entlang über die Dachterrassen des Niederdörfli bis zum Zürichsee. Auch rund um das bekannte Quartier Schipfe lohnt sich ein Spaziergang, von hier erreicht man die zahlreichen Brücken über den Limmat und kann vom Wasser aus einen Blick auf die Altstadthäuschen erhaschen. Noch weiter rauf geht es im Karlsturm im Grossmünster. 187 Treppen führen hier auf eine Aussichtsplattform, von der aus man einen 360° Blick auf Zürich hat. Nicht zu vergessen ist der Zürichsee selbst – mit den Uferpromenaden, Parks und Bademöglichkeiten eine willkommene Abwechslung zum städtischen Treiben.

Zürich | © individualicious

Doch auch abseits der Zürcher Altstadt tut sich einiges und so lohnt sich insbesonders ein Besuch des Stadtentwicklungsgebietes Zürich West. Als idealer Ausgangspunkt eignet sich das kürzlich eröffnete 25hours Hotel Zürich West – eine Designhotel inmitten eines aufstrebenden Viertels und Ruheoase zugleich. Das ehemalige Industriequartier Zürich West im Umkreis von Escher-Wyss-Platz und Hardturm (Stadtkreis 5) entwickelt sich wie kaum ein anderes Quartier in Zürich und wird dank engagierter Projekte zu einem attraktiven Stadtteil.

Charakteristisches Merkmal ist ohne Frage der Flagship Store der Kulttaschen von Freitag. Direkt am Bahnhof Hardbrücke gelegen, ragen hier aufeinander gestapelte, rostige Fracht-Container 26 Meter in den Himmel und beherbergen nicht nur die weltweit größte Auswahl an „Individual Recycled Freewaybags“, sondern zugleich eine Aussichtsplattform. Diese gibt unter anderem den Blick auf den unmittelbar angrenzenden Frau Gerolds Garten frei. Für mich persönlich der Top-Tipp bei einem Aufenthalt in Zürich. Im Sommer 2012 öffnete Frau Gerold erstmals ihre Tore zum Gerold-Areal. Das Gelände entwickelte sich innerhalb kürzester Zeit zu einem modularen Stadtgarten mit einem Nutzgarten, einer Gartenwirtschaft, kleinen Shops und einer Location für Kunst und Kultur. In Frau Gerolds Garten werden Kräuter, Salate, verschiedene Gemüse und einige Früchte angebaut und direkt in der eigenen Küche verarbeitet. Diese bietet – je nach Angebot an frischen Zutaten – täglich wechselnde Menüs. Und im Gerolds Markt verkaufen junge Kreative Mode und Accessoires in kleinen Ateliers, Shops und einem umgebauten amerikanischen Trailer.

Zürich | © individualicious
Zürich | © individualicious

Egal in welche Richtung man Frau Gerolds Garten verlässt, es wartet unmittelbar der nächste einladende Store: ob der Bogen33 mit ausgewählten Designobjekten und einer Abendlocation zur rechten oder mit Vintage Möbeln und Accessoires bei Walter zur linken. Weiter geht der Quartiersbummel in Richtung Viaduktstraße, auf dem Weg dorthin gelangt man an weiteren Stores und Locations im Industriedesign vorbei. Ein besonderer Hingucker waren dabei bunt-tanzende Regenschirme als Sonnenschutz vor Gerolds Chuechi. Ein weiteres Highlight in Zürich West sind die Viaduktbögen. Unter den Bögen des 1894 erbauten Eisenbahnviadukts ist urbanes Leben eingekehrt: auf 500 Metern Länge finden sich hier Orte zum Flanieren, Einkaufen, Verweilen sowie Essen und Trinken. In 36 Viaduktbögen ist eine kleine Shopping-Meile entstanden; mit einem Mix aus Modelabels, Einrichtungsstores, Delikatessenläden und Ateliers. Am Ende der Viaduktstraße wartet die Markthalle, in der zwanzig Bauern und Lebensmittelhändler aus der Region ihre Produkte verkaufen. Rund um den Escher-Wyss-Platz warten noch weitere Tipps wie etwas die Eventlocation Gleis77, das Schauspielhaus Schiffbau oder die Gourmethalle Les Halles. Doch mich zieht es weiter ans Wasser.

Zürich | © individualicious

Und genau dort hat Zürich einige nennenswerte Plätze parat. Sei es in den zahlreichen Bädli direkt am Limmat und somit mitten in der Stadt oder in einem der Seebäder rund um den Zürichsee: fündig wird hier jeder. Allen voran ist die original Jugendstil-Badeanstalt Frauenbadi inmitten Zürichs ein Highlight für sich. Tagsüber ein Bad nur für Frauen, verwandelt sich die Location abends zur Barfussbar, die dann jedermann willkommen heißt. Barfussbar ist hier übrigens wörtlich zu nehmen, die Schuhe müssen am Eingang zurück bleiben. Ebenso beliebt ist das Flussbad Oberer Letten. Doch zum Baden selbst bevorzuge ich den Zürichsee. Mit 26 Grad ist dieser an heißen Sommertagen zwar nur bedingt eine Abkühlung, lohnenswert ist ein Nachmittag am See jedoch allemal. Und so tummeln sich auf der Enge Wiese Jung und Alt zum Baden, Sonnen und Verweilen. Ein paar Meter weiter leiht man sich ein Motor- oder Tretboot und sieht sich das Treiben vom Wasser aus an. Tipp: Wer mit dem Auto unterwegs ist (oder sich so wie wir eines kostenlos im 25hours leiht), fährt ein paar Kilometer raus aus der Stadt zu einem der zahlreichen Seebäder und Badeplätze ringsum. Eine eigenwillig tolle Location ist bspw. Fischer’s Fritz, unmittelbar nach der Stadtgrenze oder das sauber gepflegte Seebad Kilchberg direkt am Firmengelände von Lindt & Sprüngli gelegen.

Man kann sagen was man will – doch obwohl Zürich als die teuerste Stadt der Welt gelistet ist, ist sie allemal eine adäquate Alternative zu anderen europäischen Millionen-Metropolen. Überschaubar auf der einen und doch mit allen Annehmlichkeiten, die man sich nur von einer angesagten Stadt wünschen kann, auf der anderen Seite.

Zürich Seefeld | © individualicious

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *

9 Kommentare

  1. Danke, liebe Mela, für die Tipps! Die Barfussbar wäre genau mein Fall, leider ist sie geschlossen, wenn ich komme. Ich fürchte, dann werde ich wohl im nächsten Sommer noch mal nach Zürich fahren müssen… ;-) LG, Elke

    1. Ohje, das ist ja doof. Aber zugegeben, ich hab’s auch nur tagsüber geschafft, daran vorbei zu spazieren. Abends bin ich dann zum Glück/leider bei Frau Gerolds Garten hängen geblieben. Aber somit haben wir ja dann beide einen Grund, nochmal nach Zürich zu reisen.

  2. Vielen Dank, liebe Mela, für die Teilnahme an unserer Blogparade “Heiße Tage, viel Sonne, Strand und Erholung”. Dein Artikel macht Lust darauf, sich Zürich einmal genauer anzuschauen.

    1. Ich kann’s nur empfehlen. Zürich ist wirklich eine tolle Stadt und irgendwie hab ich das Gefühl, dass sie bei vielen nicht so sehr am Radar ist.

  3. Sehr schöne Zusammenfassung über Zürich! Hier kann man einfach so viel machen… Viele Grüsse aus Zürich

    1. Oh ja, da hast du recht!
      Zürich ist eine tolle Stadt, gerade auch wegen dem See!

  4. Hallo Mela,
    Das ist ein ganz schöner Bericht von Zürich, hätte ich nicht besser schreiben können, und ich wohne da. ;) Alle Geheimtipps, die schönen Orte, wirklich toll geschrieben! Gratuliere!

    1. Vielen lieben Dank, Karin. Es freut mich natürlich sehr, wenn ich aus Sicht einer Einheimischen eine schöne Beschreibung über Zürich geschrieben hab :)

  5. Sarah-Loreen Lorenz says:

    Hallo Mela,

    letztes Jahr war ich auch in Zürich meine beste Freundin besuchen. Sie ist nach Zürich ausgewandert. Normalerweise treibt es mich ja oft in die Ferne, vor allem nach Asien. Diesmal habe ich aber einfach mal die Region genossen. Mit etwas mehr Zeit hätte ich mir auch ein Mountainbike ausgeliehen und hatte die duftenden Wälder unsicher gemacht.

    Mein absolutes Highlight war die Bootsfahrt während des Sonnenuntergangs von Rapperswil zurück nach Zürich. Faszinierenderweise war zwar alles sehr teuer, aber die Bootsfahrt war im Öffi mit enthalten.

    Liebe Grüße aus Berlin,
    Sarah