
Rezensionsexemplar | Bezahlte Werbung
Das Jahr 2020 ist nicht einfach. Das ist nun wahrlich kein Geheimnis und so brauche ich erst gar nicht über die Gründe zu philosophieren. So langsam nähert sich das Jahr dem Ende und blicke ich zurück ist es vor allem von Planänderungen, schlechten Nachrichten und wenigen Highlights geprägt – nicht nur auf globaler, vor allem auch auf persönlicher Ebene.
In puncto Reisen war das Jahr eine Herausforderung für all jene, die gerne ihren Koffer packen und die Welt entdecken. Und so war es auch bei mir. Da war die Traumreise nach Namibia, die ich im Mai schweren Herzens stornieren musste. Der spontane Trip in die Toskana im Oktober, den ich nur 24 Stunden nach getaner Buchung krankheitsbedingt wieder absagen musste. Eine Auslandsreise blieb mir in diesem Jahr verwehrt, stattdessen war ich den Sommer über für ein Projekt in Tirol unterwegs und klapperte vom Arlberg bis zu den Kitzbüheler Alpen so ziemlich jedes Tal ab – doch dazu bald mehr. Beklagen kann ich mich dabei nicht. Es waren großartige Kurztrips und Ausflüge, viele neue Berge und Begegnungen.
Dass ich zum ersten Mal seit etlichen Jahren in keinen Flieger gestiegen und ab Mitte Februar kein einziges Mal ins Ausland gefahren bin, ist nicht nur eine Wohltat für unser Klima. Auch mir selbst hat es gut getan. „Hm?“ mögen sich nun einige denken. Doch ich glaube, dass uns eine Krise wie diese lehren kann, das Reisen nicht als selbstverständlich anzusehen. Vielmehr sollten wir wertschätzen, welches Privileg das Reisen ist. Nicht nur, dass zahlreiche Städte und Regionen über die letzten Jahre regelrecht vom Tourismus überrollt wurden, auch wir selbst sind mit einer Selbstverständlichkeit von A nach B gereist und haben das Reisen schon lange nicht mehr als das Besondere wahrgenommen, das es eigentlich ist. Zu einfach ist es, mal eben übers Wochenende in den Flieger zu steigen, um in den Süden zu fliegen, zu günstig sind die Flugpreise, als dass man sich bewusst für eine Reise entscheidet, zu selbstverständlich reihen wir uns in die Masse an Touristen ein, die Städte regelrecht überrollen.
Eine Welt voller Wunder
Und so tut auch mir der Schritt zurück gut. Ein Schritt zurück, um das eigene Reiseverhalten zu hinterfragen, um das Privileg des freien Reisens wieder schätzen zu lernen und achtsam mit der Welt umzugehen. Denn eines sollte uns bewusst sein: Wenn die Krise überstanden ist und wir wieder alle Möglichkeiten haben, die Welt zu entdecken, sollten wir das sehr achtsam und bewusst tun. Denn die Welt ist voller Wunder, welche es zu schützen und zu erhalten gibt.
Wusstet ihr etwa, dass es 30 Kilometer nördlich der andalusischen Provinz Almería eine Wüste gibt? Die Desierto de Tabernas erstreckt sich auf 280 km² und erinnert stark an amerikanische oder afrikanische Wüstengebiete. Genaugenommen ist die Tabernas-Wüste eine Halbwüste, mit einer einzigartigen Pflanzen- und Tierwelt. Bis zu 50 °C kann es hier im Sommer heiß werden, im Frühjahr sind die Temperaturen milder. Auf Bildern eine unglaublich eindrucksvolle Landschaft, die ich eines Tages gerne mit eigenen Augen sehen würde.
Das komplette Gegenteil hingegen ist der Vatnajökull Gletscher in Islands Süden. Der drittgrößte Gletscher der Welt ist besonders vom Klimawandel gefährdet. Wer so wie ich bereits einmal an der Jökulsárlón Gletscherlagune stand, riesige Eismassen im Wasser treiben und meterhohe Eisblöcke in die Lagune brechen gesehen hat, weiß um die Naturgewalt dieses eindrucksvollen Ortes. Noch ist es möglich, die Eishöhlen des Vatnajökull Gletschers in den Wintermonaten zu besuchen und in einem Meer aus kristallblauem Eis zu stehen. Doch wie lange noch?


Ein ebenso eindrucksvolles Naturschauspiel ist der Vulkanausbruch auf Stromboli – eine von sieben der Liparischen Inseln und allesamt vulkanischen Ursprungs. Kein anderer Vulkan der Welt spuckt so regelmäßig Rauchwolken aus wie der Stromboli. Es kann Minuten oder auch mal eine Stunde dauern, doch im Inneren des Schlund brodelt es und so speit der Vulkan neben Rauchwolken auch immer wieder Feuer aus. Wer der Faszination Vulkan so nah wie möglich kommen möchte, kann den Stromboli ausschließlich (!) im Rahmen einer geführten Tour mit einem erfahrenen Guide besteigen.

Buchtipp: Atlas der Naturwunder
Es sind Orte wie diese, die unsere Welt zu einer einzigartigen Ansammlung von Naturwundern machen. Und dabei habe ich in meinen Beispielen den europäischen Kontinent noch nichtmal verlassen. Es gibt unzählige eindrucksvolle Naturwunder auf all den Kontinenten dieser Welt, wie etwa den Charyn Canyon in Kasachstan, die Namib Wüste in Namibia, das Ahaggar Gebirge in Algerien, der Vinicunca, der Rainbow Mountain, in Peru oder der Freycinet National Park in Australien.
Unter dem Titel „Atlas der Naturwunder – Reisen zu den einzigartigen Phänomenen unserer Erde“ haben sechs renommierte Reisejournalist*innen und Fotograf*innen im Holiday Verlag / Gräfe und Unzer Verlag einen wunderschönen Sammelband mit 250 Naturwundern herausgebracht, die eine tolle Inspiration für künftige Reisen darstellen. Mit Jahreskalendarium und Tipps für den perfekten Ort und Zeitpunkt zeigen sie nicht nur die eindrucksvollsten Naturschauspiele unserer Welt auf, sondern geben auch wertvolle Tipps, wann ein Besuch besonders lohnenswert ist. Nicht nur ein tolles Geschenk für Reiseliebhaber, sondern auch ein schönes Werk zum Stöbern und Träumen für sich selbst! Denn die nächste Reise nach Corona kommt bestimmt…






Atlas der Naturwunder
Reisen zu den einzigartigen Phänomenen unserer Erde
Umfang: 360 Seiten
Format: 22,5 x 29,5 cm
Preis: 35,00 € (DE) / 36,00 € (AT) / 47,90 SFr (CH)
ISBN: 978-3-8342-3187-1
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