Borgo San Giuliano | © Rimini

Die andere Seite von Rimini

Wer hat sie nicht? Die Erinnerung an den Adria-Urlaub mit der Familie. Klassischerweise waren das in meinem Fall zu 99% immer Aufenthalte in Jesolo, Bibione oder Caorle. Frühkindliche Prägung eines jährlich wiederkehrenden Italien-Urlaubs, der aber zumindest meine Leidenschaft für dieses Land mitformte. Einmal aber war alles anders und wir fuhren die Küste weiter südwärts – bis Rimini. Die Erinnerungen daran? Kaum noch vorhanden. Kilometerlanger Sandstrand mit den charakteristisch bunten Sonnenschirmen und vielen kinderfreundlichen Einrichtungen sind irgendwie alle Bilder die von damals in meinem Kopf geblieben sind. Ziemlich zu unrecht, wie ich mich während eines kurzen Aufenthalts in Rimini nun selbst überzeugen und meine Erinnerungen auffrischen konnte. Denn wär hätte gedacht, dass Rimini eine kleine, aber feine Altstadt zu bieten hat?

Besonders in der Vorsaison ist Rimini empfehlenswert, an einem Montagmorgen bummelt man hier als einziger Tourist durch die Altstadt und kann den Italienerin ungeniert bei ihrem alltäglichen Treiben zusehen. Hier ein Espresso an der Bar, dort ein alter Mann am Kiosk beim Erwerb der Tageszeitung. Den Stadtbummel selbst startet man am besten am Arco d’Augusto, der immerhin aus dem Jahr 27 v.Chr. stammt. Heute ist er das Tor zu Riminis Altstadt. Über den Corso d’Augusto geht es immer geradeaus weiter bis zum Piazza Cavour, wo sich links die Vecchia Pescheria befindet, einer der charakteristischsten Orte der Stadt. Mit etwas Glück befindet sich hier gerade ein kleiner Markt, aber auch sonst ist der Platz hübsch anzusehen. Entlang des Corso d’Augusto finden sich alle gängigen italienischen Labels wie Motivi oder Benetton gepaart mit Cafés und der ein oder anderen Gelateria.

Centro Storico, Rimini | © individualicious
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Borgo San Giuliano

Überquert man die alte Römerbrücke Ponte di Tiberio, auch bekannt als Ponte d’Augusto, am Ende des Corso d’Augusto in Richtung Norden, landet man unweigerlich in Borgo San Guiliano. Das heute angesagte und gentrifizierte Viertel galt einst als ärmster Stadtteil Riminis, überwiegend Fischer fanden hier hier zuhause, das häufig vom nahe gelegenen Marecchia-Fluss von Hochwasser bedroht war. Heute finden sich in den kopfsteingepflasterten Gassen zahlreiche Restaurants und Bars.

Charakteristisch sind vor allem die Malereien, welche sich auf den bunten Häuserfassaden wiederfinden, und im Bezug zum Festa del Borgo stehen. Die Tradition wollte es so, dass die Malereien dem Thema des Festivals entsprachen – 1994 war dieses Federico Fellini gewidmet und so finden sich heute überwiegend Szenen von Fellini auf den Fassaden des Borgo San Giuliano. Es lohnt sich, durch die Gassen zu bummeln, die bunten Häuser samt ihrer Malereien zu betrachten und mit Spannung zu erwarten, was sich wohl hinter der nächsten Ecke verbirgt.

Borgo San Giuliano | © Rimini
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Borgo San Giuliano | © Rimini
Borgo San Giuliano | © Rimini
Borgo San Giuliano | © Rimini
Borgo San Giuliano | © Rimini
Borgo San Giuliano | © Rimini
Borgo San Giuliano | © Rimini
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Übrigens: Wer in Rimini ist, darf es sich nicht entgehen lassen, sich eine Piadina zu gönnen – ein dünnes, belegtes Fladenbrot, welches typisch für die Küche Emilia-Romagnas ist. Mir selbst wurde von einem Italiener dafür das “Nud e Crud” in Borgo San Giuliano empfohlen, welches nur leider noch geschlossen hatte, als ich daran vorbei bin. Dann eben beim nächsten Mal … als Alternative findet man auch in einer der vielen Strandbars die Möglichkeit zur Verkostung.

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6 Kommentare

  1. Rimini scheint echt einen Besuch wert zu sein! Tolle Bilder :-)

    1. Auf jeden Fall! Würde dir aber in jedem Fall empfehlen, eher in der Vor- oder Nachsaison zu fahren, da hat es einfach mehr Charme als wenn die Strände voll von Urlaubern sind.

  2. Hallo Mela
    Ein schöner Beitrag mit wunderbaren Bildern.
    Rimini habe ich noch ganz wenig in Erinnerung. Vor etwa 10 Jahren war ich damals das erste mal im Urlaub ohne meine Eltern. Ich kann mich noch vage an die Stadt erinnern und bin dir für den Throwback dankbar.
    Grüsse, Igor

  3. ich fand rimini wunderbar, auch in der nachsaison hält sich der ansturm in grenzen. seitdem bin ich auf der suche nach piadine, aber bei uns gibt es die leider nicht.

    1. Ja, Vor- und Nachsaison sind beide gut.