Linz | © Linz Tourismus

Linz: Eine Stadt im Wandel

Fotos: © Linz Tourismus

Linz ist die Landeshauptstadt von Oberösterreich und zugleich drittgrößte Stadt Österreichs. Lange Zeit galt Linz als Industriestadt, seit die Stadt Kulturhauptstadt 2009 war, erleben viele Einrichtungen einen Aufschwung.


Langweilig” dachte ich vor rund zehn Jahren und packte meine Koffer, um meiner Geburts- und Heimatstadt Linz den Rücken zu kehren. Jahrelang war die oberösterreichische Landeshauptstadt als verstaubte Stahlstadt angesehen; ein Ruf den ihr die in Linz beheimatetet VoestAlpine bescherte. 2009 – mit Ausrufung von Linz als Kulturhauptstadt Europas – kam jedoch der Wandel. Umwelt-, Stadtentwicklungs- und Kulturprojekte verhalfen der drittgrößten Stadt Österreichs zu einem Imagewandel und heute kann Linz mit Stolz von sich behaupten, das verstaubte Image abgelegt zu haben.

Und doch kommt es für mich überraschend, dass es gut zehn Jahre lang gebraucht hat, dieses Image auch in meinem Kopf zu verändern. Linz, das war kaum mehr als die VoestAlpine, der größte Arbeitgeber der Stadt, sowie die Linzer Landstraße, Einkaufsmeile mitten im Zentrum. Rund herum reihten sich ein Wohnviertel an das nächste, wahre Highlights hatte die Stadt für mich nicht zu bieten. Langsam, aber doch stetig, mausert sich Linz jedoch heraus: So wurde bereits 1996 das Ars Electronia Center – kurz AEC – oder auch “Museum der Zukunft” in Linz-Urfahr eröffnet, anlässlich von Linz09 ließ Linz erstmals mit dem Kunst- und Kulturprojekt Höhenrausch aufhören und erst vor wenigen Wochen eröffnete das neue Linzer Musiktheater.

Nicht nur kulturelle Einrichtungen sind es, welche Urlaubsgäste und Einheimische gleichermaßen immer wieder anziehen. So ist die Besichtigung des Linzer Mariendoms inklusive Turmbesteigung und einem beeindruckenden Panorama über die Stadt gewiss gleichermaßen ein Highlight, wie eine Fahrt mit der nostalgischen Pöstlingbergbahn auf den Linzer Hausberg, den Pöstlingberg. Oben angekommen warten neben einer Wallfahrtsbasilika eine Aussichtsplattform für Groß sowie die Grottenbahn für Klein. Auf dem (Fuß-)Weg zurück in die Stadt lohnt ein Besuch des Linzer Tiergartens.

So sehr die Altstadt Linz abends in Hand von Jugendlichen ist, die beim Ausgehen ihr Vergnügen suchen; so sehr sind die kleinen Gassen jedoch tagsüber einen Stadtbummel wert. Fernab vom Trubel der nahe-gelegenen Einkaufsstraße warten hier architektonisch besonders eindrucksvolle Bauten, die vom nächtlichen Rummel nichts ahnen lassen. Ein kulinarisches Highlight in der Linzer Altstadt ist das Restaurant Herberstein, ausgezeichnet mit 2 Hauben im aktuellen Gault Millau. Am nördlichen Ende der Altstadt wartet gleich ein weiteres kulturelles und kulinarisches Highlights. Der Schlossberg ist Heimat für das Linzer Schloss, heute Schlossmuseum und zugleich Österreichs größtes Universalmuseum. Ebenfalls am Linzer Schlossberg zu finden ist das Schloss – Herberstein Brasserie; welches mit verglasten Fronten sowie einer großzügigen Terrasse im Sommer ein beeindruckendes Panorama über die Linzer Innenstadt freigibt. Das kulinarische Angebot ist absolut empfehlenswert zugleich; die umliegenden Grünflächen am Schlossberg einladend für einen anschließenden Spaziergang.

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Noch mehr grün und Platz zum Spazieren, Sonnen und Verweilen bietet die Donaulände. Am südlichen Ufer liegen sowohl das Kunstmuseum Lentos, welches besonders durch die moderne Architektur hervorsticht, sowie die Konzertlocation Brucknerhaus. Direkt gegenüber, am anderen Ufer, zeugt das Ars Electronica Center (Tipp: Frühstück, Dinner oder Cocktail im hauseigenen Café-Restaurant cubus) vom modernen Wandel der Landeshauptstadt. Hier, an der Donaulände und direkt neben dem AEC, findet zweimal im Jahr der weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannte Urfahranermarkt statt. Und auch die jährlich stattfindende Klangwolke ist mit etwa 100.000 Besuchern ein verlässlicher Anziehungsmagnet für Einheimische und Touristen. Weitere regelmäßige Veranstaltungen wie etwa das Pflasterspektakel sind ein Beweis dafür, dass sich Linz den Staub schon lange von den Schultern abgeschüttelt hat.

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Und übernachten? Die Auswahl an Hotels in Linz ist nicht gerade riesig. Selbst noch nicht getestet, aber die Bilder und Website wiederholt für gut und definitiv merkenswert empfunden, ist in jedem Fall das Hotel am Domplatz, in unmittelbarer Nachbarschaft zum Neuen Dom und der Linzer Landstraße.

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7 Kommentare

  1. Die Stadt sieht schon ohne die von dir beschriebenen Neuerungen bezaubernd aus :)! Da ist es für das Ruhrgebiet doch deutlich schwerer, sich von seinem Image zu lösen. Mit schönen Altbauten glänzen wir hier weniger…. Aber es tut sich auch was. Gott sei Dank!

    1. In manchen Städten / Regionen braucht es wohl einfach seine Zeit, bis Veränderungen kommen und auch zu merken sind. Leider kenn ich das Ruhrgebiet nicht, um tatsächlich einen Vergleich zu haben ;-)

  2. Macht doch einen ganz netten Eindruck auf den Bildern :) Sollte ich vllt. auch mal einen Tagestrip hin machen.

  3. Du hast völlig recht. Diese Stadt hat sich enorm gewandelt. 2009 durfte ich 2 Monate in Linz verbringen und habe die pulsierende Energie des Kulturhauptstadt-Jahrs live vor Ort miterlebt.
    Und heute bin ich auch sehr gerne zum bummeln u flanieren in dieser Stadt, die sich moderne Kunst und Kultur ganz groß auf die Fahnen geschrieben hat. Meinen ersten, faden,beton-öden Eindruck von Linz 2001 habe ich auch schon vor einiger Zeit verworfen, denn diese Stadt hat definitiv eine 2. Chance verdient. Ganz abgesehen von den lieben Bewohnern, die durch ihre Unkompliziertheit, Freundlichkeit und Gemütlichkeit bestechen :-)

    1. Schön, wenn nicht nur ich diesen Wandel sehe. Kann mir zwar nicht mehr unbedingt vorstellen in Linz zu wohnen, aber es gibt nun jedenfalls viele schöne Ecken zum Besuchen.

  4. Also ich war vor einigen Jahren in Linz und fand es ganz schön…!
    Eine nette Kleinstadt – hat was.
    Liebe Grüße