Andalusien | © individualicious

Andalusien: Lebensfrohes Spanien

Mit Städten wie etwa Málaga, Cádiz, Sevilla oder Marbella zählt Andalusien zu einem der beliebtesten Reiseziele Spaniens. Andalusien liegt an der östlichen Küste am Mittelmeer, an der westlichen Küste am Atlantik. 


Städtetrip und Strandurlaub – in kaum einer anderen Region geht das so unkompliziert und abwechslungsreich wie in Andalusien. Mit Málaga, Granada, Cádiz und Sevilla hat die südlichste Region des spanischen Festlandes echte Highlights zu bieten, die sich während eines ein- bis zweiwöchigen Aufenthaltes samt Mietwagen perfekt erkunden lassen. Und zur Entspannung zwischendurch laden dann die kilometerlangen Sandstrände entlang der Küste ein.

Das Leben in Andalusien ist temperamentvoll, bunt und spielt sich vor allem auf den Straßen ab. Alle Städte Andalusiens haben den gleichen südländischen Charme und doch ist jede für sich eine Besonderheit. Mein Roadtrip durch Andalusien gestaltete sich ausgehend von Málaga über das Landesinnere und Granada wieder zurück an die Küste in Cádiz und noch einmal zurück ins Landesinnere und Sevilla. Doch der Reihe nach …

Málaga

Die Hafenstadt Málaga hat sich in den letzten Jahren gemausert. Viele Häuser und Gassen in der Altstadt wirken erneuert und auch der Hafen und die Hafenpromade erstrahlen in neuem Glanz. In Málaga lassen sich Sightseeing und ein Nachmittag am Strand perfekt kombinieren. Die Altstadt ist klein, hat jedoch mit der Festung Alcazaba, der Burganlage Gibralfaro, der Kathedrale, der Stierkampfarena La Malagueta und dem Geburtshaus von Pablo Picasso einige wichtige Sehenswürdigkeiten zu bieten. Ein Besuch der Gibralfaro lohnt sich schon alleine wegen des wunderbaren Rundumblicks über die Hafenstadt. Die Altstadt von Málaga zeichnet sich durch einen gelungenen Mix an Restaurants, Bars und Shops aus. Hier pulsiert das Leben sowohl tagsüber als auch nachts und ein Bummel durch die engen Gassen lohnt sich. Und auch ein Bummel entlang der neu gestalteten Hafenpromenade sollte man sich nicht entgehen lassen.

Die Lokalszene in der zweitgrößten Stadt Andalusiens kann sich sehen lassen – ob Cafés zum Frühstück, Tapas Bar für mittags oder abends oder authentische Restaurants, hier wird jeder fündig. Im La Cosmpolita kommen authentische andalusische Gerichte auf den Tisch, das Terra Sana punktet mit einer abwechslungsreichen Tapas-Karte, die sich sehen lassen kann. Im Ingredients Café lässt es sich mitten in der Altstadt gut und günstig frühstücken und direkt am Hafen lädt das – seinem Namen alle Ehre machend – Small Café ein, bei einem Kaffee oder Cocktail das Treiben am Hafen auf sich wirken zu lassen. Wer gerne etwas eleganter zu Abend isst, dem sei das Godoy oder José Carlos Garcia, ebenfalls direkt am Hafen, empfohlen.

Wer nach ausgiebiger Sightseeing- und Shoppingtour etwas Entspannung sucht, hat direkt den Strand vor der Haustür. La Malagueta, La Misericordia, San Andrés, Campo de Golf / San Julián, El Palo oder Pedregalejo sind nur einige der 16 Strände entlang der Küste, die bequem und einfach zu erreichen und mit allen notwendigen Einrichtungen ausgestattet sind. Tipp: Oftmals finden sich an den einzelnen Strandabschnitten sehr gute Fischlokale.

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Granada

Weiter geht’s ins Landesinnere – nach Granada. Bekannt ist die Stadt vor allem durch die Alhambra, dem bedeutendsten Bau der maurischen Zeit. Zur Alhambra zählen herrliche Bauten, Museen und Gärten. Ein Besuch lohnt sich und wird idealerweise schon von zuhause oder zumindest ein bis zwei Tage vorher geplant, denn so lassen sich lange Schlangen an der Kasse vermeiden. Zudem sind die Tickets pro Vor- bzw. Nachmittag limitiert, nicht immer kommt man also zu seinem Wunschtermin auf’s Gelände. Ebenso wie die Alhambra ist das Albaicín, ein ehemals maurisches Wohnviertel, UNESCO Weltkulturerbe.

Die Altstadt von Granada ist nicht minder sehenswert. Sie versprüht noch mehr andalusischen Charme als Málaga, die engen Gassen werden im Sommer mit Sonnensegeln überdeckt, um die enorme Hitze abzuhalten. Auch Granada bietet eine abwechslungsreiche Mischung aus Lokalen und Shops in der Altstadt, viele Cafés laden für eine kurze Erholungspause ein und sorgen durch Luftbefeuchter für eine erfrischende Abkühlung.

Ausgezeichnet essen lässt es sich in Granada beispielsweise in den vielen Lokalen am Plaza de la Romanilla, wie etwa dem El Aguador oder dem Ermita. In Andalusien ist derzeit neben den etablierten Eisdielen auch das Frozen Yogurt sehr angesagt, die unterschiedlichsten Ketten haben mehrere Standorte in der Stadt. Besonders empfehlenswert ist ein Frozen Yogurt von Llaollao.

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Cádiz

Cádiz ist die kleinste der vier besuchten Städte, braucht sich aber hinter den anderen wahrlich nicht zu verstecken. Ganz im Gegenteil: Noch mehr als in Málaga oder Granada fallen hier die winzigen Gassen auf, die beinahe noch mehr Charme haben als in den beiden anderen Städten. Aufgrund seiner Größe ist die Stadt schnell besichtigt, es gibt aber dennoch das ein oder andere Highlight. So etwa der Playa de La Caleta mit seinem orientalisch anmutendem Badehäuschen oder aber das Castello San Sebastián, welches direkt im Meer liegt und durch eine kleine Promenade von der Altstadt aus zu erreichen ist.

Ein weiteres Highlight – vor allem für jene, die bislang noch keine Camera Obscura besichtigt haben – ist der Torre Tavira, mit einem 360° Rundumblick über Cádiz und der besagten Camera obscura. In diesem dunklen Raum kann durch eine Lochkamera das bunte Treiben auf den Straßen beobachtet werden – ohne nur einen einzigen Meter zu Fuß zurücklegen zu müssen. Mitten in der Altstadt von Cádiz liegt der schönste und sauberste Fleisch-, Fisch-, Obst- und Gemüsemarkt, den ich bislang in einem südlichen Land gesehen habe. Der Mercado Central hat dienstags bis samstags bis früh nachmittags geöffnet und bietet ein reichhaltiges Angebot an frischen Lebensmitteln.

Herrschte in Málaga noch Mittelmeer-Klima, zeigte sich am Strand von Cádiz bereits der Einfluss des Atlantik. Der Winde wehte einem regelrecht um die Ohren, das Sonne anbeten wurde leider sehr rasch sehr ungemütlich. Dennoch ist sind die beiden – ein großer und ein kleiner – Hausstrand von Cádiz sehens- und empfehlenswert, wer zwischendurch wieder die Zehen ins kühle Nass tauchen möchte.

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Sevilla

Sevilla war für mich eines der Highlights des Roadtrips. Die Stadt hat unglaublich viel zu bieten, präsentiert sich jung und aufgeschlossen. Mit dem Hotel unmittelbar an der Kathedrale gelegen, wurde die Gelegenheit natürlich gleich zu einer Besichtigung genutzt. Und die zahlt sich aus! Nicht nur die Kathedrale ist interessant, viel mehr lohnt sich der Aufstieg auf die Giralda, ein 97m hoher viereckiger Glockenturm, der einen herrlichen Blick über die Stadt ermöglicht. Ebenfalls hoch hinaus geht es auf den Torre del Oro, ein kleiner Turm am Guadalquivir mit Blick über die Altstadt und das andere Fluss-Ufer.

Die jüngste und modernste Möglichkeit Sevilla von oben zu erblicken, bietet das Holzkonstrukt Metropol Parasol. Auf vier Ebenen beherbergt es das Museum Antiquarium, einen lokalen Markt, eine Veranstaltungsplattform und die Aussichtsterrasse. Diese ist den Eintritt von 1,30 Euro mehr als wert. Besucher können die gesamte Aussichtsplattform begehen und bekommen so von verschiedenen Perspektiven einen einzigartigen Blick auf die Stadt geboten. Tipp: Unbedingt auch bei Nacht besichtigen; das Konstrukt selbst erleuchtet in unterschiedlichen Farben und bietet einen spektakulären Anblick, aber auch der nächtliche Blick auf Sevilla ist beeindruckend.

Wie in den anderen Städten auch, kann sich die Lokal- und Shoppingszene in Sevilla sehen lassen. Einkaufsstraßen laden zum Bummeln ein und auch hier schützen Sonnensegel vor der beißenden Hitze. Viele Cafés und Restaurants reihen sich in der Altstadt nahtlos aneinander, von rustikal über modern bis hin zu international. Rund um das Design-Hotel EME Fusión finden sich viele Gelegenheiten, um Tapas, Paella oder andere einheimische Gerichte zu genießen. Ein Highlight, um den Abend gebührend ausklingen zu lassen ist die Terraza del EME, ebenfalls zum Hotelkomplex gehörig, aber auch für Nicht-Hotelgäste offen. Die Dachterrassen-Bar erstreckt sich über mehrere kleinere und größere Plattformen und ist Restaurant und Cocktailbar in einem. Die Preise sind zugegeben etwas gehoben, die Atmosphäre mit chilliger Loungemusik und direktem Blick auf die Kathedrale ist es aber allemal wert.

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Und sonst so?

Generell lebt es sich als Tourist in Andalusien derzeit sehr günstig, trotz der Tatsache, dass wir dreimal pro Tag auswärts gegessen und es uns auch ansonsten so richtig gut gehen haben lassen, wurde unser Geldbeutel nicht allzu schwer belastet. Wer – so wie ich – gerne auf das Hotelfrühstück verzichtet und bevorzugt wie die Einheimischen frühstückt, wird meiner Meinung nach belohnt. Für gerade mal vier bis fünf Euro erhält man neben einem Kaffee und einem kleinen Imbiss oft auch noch einen frisch gepressten Orangensaft dazu. Und die Frühstücksgewohnheit der Einheimischen kann sich sehen lassen: auf halb getoastetes Brot kommt einmal Olivenöl und Tomatenpüree und einmal frisch aufgeschnittener Serrano-Schinken. Lecker! Und auch beim Abendessen hat es sich bewährt, ganz auf die andalusische Tapas-Gewohnheit zurückzugreifen. Schon drei bis vier unterschiedliche Tapas-Gerichte ersetzen ein ordentliches Abendessen und reichen vollkommen aus. So kostet man sich nicht nur einmal quer durch die Karte, sondern isst zu zweit inklusive Wasser und Wein gut und gerne mal für läppische zwanzig Euro zu Abend.

Bedingt durch unseren Roadtrip, der uns kaum mehr als eine Nacht Halt pro Stadt – mit Ausnahme in Sevilla – machen hat lassen, fehlt natürlich in diesem Reisebericht ein ausführliches Porträt jeder Stadt und gewiss wurde auch die ein oder andere Sehenswürdigkeit außen vor gelassen. Für den Anfang jedenfalls war die Zeit ausreichend, um einen Eindruck von Andalusien zu bekommen und den Entschluss zu fassen: Hier komme ich gerne wieder her!

Tips to go

Ausnahmsweise gibt es an dieser Stelle von mir keine Google Map mit der geographischen Übersicht aller erwähnten Orte. Ausnahmsweise handelt es sich dieses Mal ja auch um keinen richtigen City Tipp ;-) Dennoch möchte ich einige Restaurants und Cafés besonders hervorheben und tue dies am besten mit einem Verweis meiner Einträge auf Everplaces: Tipps für Andalusien. Viel Spaß in Andalusien!

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5 Kommentare

  1. Dieser herrlich detaillierte Bericht entfacht in mir die Lust, selber mal eine Reise nach Andalusien zu unternehmen. Wenn man seinen Urlaub in Spanien verbringt, sollte es eben nicht nur ein 08/15-Trip nach Mallorca oder Ibiza sein. Besonders anziehend erscheint mir die Aussicht auf einen Ausflug in die Altstadt von Granada. Allein der Anblick der riesigen Sonnensegel muss großartig sein!

  2. Das ist ja schon die perfekte Route für einen Roadtrip!!! Der Trip kommt sofort auf meine Reiseliste!! :)

    Am liebsten würde ich sofort losfahren.

    LG, Ulli

  3. Das denkt sich ja perfekt mit meinen Plänen Spanien noch ein wenig mehr zu entdecken :D Und der Süden fehlt mir noch komplett.

    Vielen Dank für die super Tipps,
    Laura-Lee

    1. Du musst unbedingt nach Andalusien, wenn du dort bislang noch nicht gewesen bist. So lebhaft, bunt, freundlich … selten hab ich mich woanders so wohl gefühlt.

  4. Schon einige Beiträgevon Ihnen gelesen – zu Sevilla/Granada ist zu sagen, dass Sevilla bei mir weit vorne liegt.
    Weihnachten 2014 bin ich die Sierra Nevada hoch von Granada gestartet.
    Granada hat zu viele architektonische “Löcher” und der Zusammenhang in den Fassaden ist oftmals gestört, hierbei kann man nur Albaichin hervorheben (wo ich mir Cannabis-Tee auf der Straße mitgenommen habe).
    Sevilla ist zu jeder Jahreszeit, auch zu Weihnachten (19° C), empfehlenswert.
    herrrothwandertwieder